Erfahren Sie mehr über Bittermandeln (Prunus dulcis var. amara), die in der traditionellen und alternativen Medizin für ihre vielseitigen Anwendungen bekannt sind. Besonders in der Traditionellen Chinesischen Medizin werden sie zur Behandlung von Atemwegserkrankungen geschätzt, da ihnen schleimlösende und beruhigende Eigenschaften zugeschrieben werden. Trotz dieser potenziellen gesundheitlichen Vorteile ist Vorsicht geboten, da Bittermandeln Amygdalin enthalten, das im Körper zu Cyanid umgewandelt werden kann. Doch lesen Sie selbst.

Häufig gestellte Fragen

1. Was sind Bittermandeln und wie unterscheiden sie sich von süßen Mandeln?

Bittermandeln stammen vom wilden Mandelbaum (Prunus dulcis var. amara) und unterscheiden sich von süßen Mandeln durch ihren hohen Gehalt an Amygdalin, einer Verbindung, die beim Verzehr in Cyanid umgewandelt werden kann. Dies verleiht ihnen einen bitteren Geschmack und macht sie potenziell giftig, wenn sie in großen Mengen roh verzehrt werden. Süße Mandeln enthalten nur geringe Mengen Amygdalin und sind daher sicher für den Verzehr.

2. Warum gelten Bittermandeln als potenziell gefährlich für den menschlichen Organismus?

Bittermandeln enthalten Amygdalin, das im Körper zu Cyanid umgewandelt wird, einer hochgiftigen Substanz. Der Konsum von rohen Bittermandeln kann daher zu einer Cyanidvergiftung führen. Aus diesem Grund sollten Bittermandeln nur in sehr geringen Mengen und idealerweise nach entsprechender Verarbeitung verzehrt werden.

3. Gibt es gesundheitliche Vorteile beim Verzehr von Bittermandeln?

Trotz ihrer potenziellen Gefahren werden Bittermandeln in der traditionellen und alternativen Medizin für verschiedene gesundheitliche Vorteile geschätzt. Sie werden unter anderem zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, zur Förderung der Verdauung und als Teil der alternativen Krebstherapie eingesetzt. Allerdings gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für viele dieser Anwendungen, und der Verzehr sollte aufgrund des Cyanidrisikos mit Vorsicht erfolgen.

4. Wie viele Bittermandeln sind sicher zu essen?

Es wird allgemein empfohlen, nicht mehr als 1 bis 2 rohe Bittermandeln pro Tag zu verzehren, um das Risiko einer Cyanidvergiftung zu minimieren. In vielen Ländern ist der Verkauf von rohen Bittermandeln reguliert oder eingeschränkt, um die Verbraucher vor den Gefahren zu schützen. Bei der Verwendung von Bittermandeln in der Küche werden sie oft erhitzt, um das Amygdalin zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen.

5. Kann der Verzehr von Bittermandeln den Blutzuckerspiegel beeinflussen?

Es gibt Hinweise darauf, dass Bittermandeln aufgrund ihres Gehalts an gesunden Fetten und Ballaststoffen theoretisch einen stabilisierenden Effekt auf den Blutzuckerspiegel haben könnten. In der traditionellen Medizin werden Bittermandeln manchmal zur Unterstützung der Blutzuckerkontrolle bei Diabetes eingesetzt. Allerdings sind spezifische wissenschaftliche Studien zu Bittermandeln und Blutzucker begrenzt, und ihre toxischen Eigenschaften machen sie zu einer unsicheren Wahl für eine regelmäßige Anwendung in diesem Kontext.

6. Können Bittermandeln zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen?

Bittermandeln enthalten ähnliche gesunde Fettsäuren wie süße Mandeln, die zur Senkung des LDL-Cholesterins beitragen könnten. Allerdings ist der Verzehr von Bittermandeln aufgrund ihres Cyanidgehalts stark begrenzt, was bedeutet, dass sie in der Praxis keine bedeutende Rolle bei der Cholesterinsenkung spielen. Für diese gesundheitlichen Vorteile sind süße Mandeln oder andere Nüsse eine sicherere Alternative.

7. Wie werden Bittermandeln in der traditionellen Medizin verwendet?

In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) werden Bittermandeln zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Husten und Asthma eingesetzt. In der persischen und arabischen Medizin finden sie Anwendung zur Förderung der Verdauung und zur Behandlung von Hauterkrankungen. Diese Anwendungen beruhen auf alten Heiltraditionen, die Bittermandeln in kleinen, kontrollierten Mengen verwenden, um gesundheitliche Vorteile zu erzielen, während das Risiko einer Cyanidvergiftung minimiert wird.

Herkunft,- kurze Geschichte der Verwendung und Traditionellen Medizin

Bittermandeln stammen von der wilden Variante des Mandelbaums (Prunus dulcis var. amara), der hauptsächlich im Mittelmeerraum sowie in Teilen Asiens und Nordafrikas beheimatet ist. Der Mandelbaum gehört zur Familie der Rosengewächse und ist eng mit anderen Steinobstbäumen wie Pfirsichen, Aprikosen und Kirschen verwandt.

Die Verwendung von Bittermandeln hat eine lange und vielseitige Geschichte, die sich über viele Kulturen und Jahrtausende erstreckt. Schon in der Antike waren Bittermandeln für ihre besonderen Eigenschaften bekannt und wurden sowohl in der Küche als auch in der Heilkunde geschätzt.

In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) haben Bittermandeln (dort als „Xing Ren“ bekannt) eine bedeutende Rolle gespielt. Sie wurden vor allem zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Husten, Asthma und Bronchitis eingesetzt. Es wurde geglaubt, dass sie eine schleimlösende Wirkung haben und die Lunge beruhigen können. Auch in der TCM war jedoch bekannt, dass Bittermandeln in zu großen Mengen giftig sein können, weshalb ihre Anwendung stets kontrolliert erfolgte.

Auch in der persischen und arabischen Medizin fanden Bittermandeln Anwendung. Der berühmte persische Arzt Avicenna beschrieb in seinem Werk „Der Kanon der Medizin“ die Nutzung von Bittermandeln zur Behandlung von Atemwegs- und Verdauungsbeschwerden. In der arabischen Heilkunde wurden Bittermandeln ebenfalls zur Unterstützung der Verdauung und zur Behandlung von Hauterkrankungen verwendet.

Im Mittelalter wurden Bittermandeln in Europa vor allem in der Klostermedizin genutzt, wo sie zur Herstellung von Bittermandelöl und anderen Heilmitteln dienten. Dieses Öl wurde zur Linderung von Hautproblemen und in kleinen Dosen als verdauungsförderndes Mittel verwendet.

In der modernen alternativen Medizin werden Bittermandeln und das in ihnen enthaltene Amygdalin gelegentlich für ihre potenziellen gesundheitlichen Vorteile, insbesondere im Zusammenhang mit der Krebstherapie, angepriesen.

Bittermandeln werden in der Küche wegen ihres intensiven Aromas geschätzt und finden in verschiedenen kulinarischen Anwendungen Verwendung.

1. Backwaren:

  • Kekse und Kuchen: Bittermandeln verleihen traditionellen Backwaren wie Amaretti-Keksen, Lebkuchen oder Mandelkuchen ein charakteristisches, leicht bitteres Aroma. Aufgrund ihrer Intensität werden sie oft in Kombination mit süßen Mandeln oder Mandelessenz verwendet, um ein ausgewogenes Geschmacksprofil zu erzielen.

2. Marzipan:

  • Aromatisierung: Bittermandeln sind ein traditioneller Bestandteil von Marzipan, wo sie für die charakteristische Mandelnote sorgen. In vielen Rezepten wird eine kleine Menge Bittermandel zur Marzipanmasse hinzugefügt, um den Geschmack zu intensivieren und eine feinere Aromenbalance zu schaffen.

Durch die richtige Anwendung können Bittermandeln eine besondere und unverwechselbare Geschmacksnote in einer Vielzahl von kulinarischen Kreationen bieten.

Gesundheitliche Vorteile von Bittermandeln

1. Atemwegserkrankungen:

  • Husten und Asthma:
    Bittermandeln werden in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) zur Behandlung von Husten, Asthma und anderen Atemwegserkrankungen verwendet. Sie sollen schleimlösend wirken und die Atemwege beruhigen.

2. Verdauungsförderung:

  • Förderung der Verdauung:
    In der traditionellen Medizin werden Bittermandeln manchmal zur Unterstützung der Verdauung eingesetzt. Sie sollen helfen, den Magen zu beruhigen, Blähungen zu reduzieren und den Appetit zu fördern.
  • Mildes Abführmittel:
    Bittermandeln können auch als mildes Abführmittel verwendet werden, um Verstopfung zu lindern.

3. Schmerzlinderung:

  • Chronische Schmerzen:
    In der alternativen Medizin wird Amygdalin, das in Bittermandeln enthalten ist, gelegentlich zur Schmerzlinderung eingesetzt, insbesondere bei chronischen Schmerzen, die mit entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis oder bestimmten Krebsarten verbunden sind.

4. Krebsbekämpfung (umstritten):

  • Alternativer Ansatz:
    Bittermandeln, insbesondere das enthaltene Amygdalin (auch als Vitamin B17 bekannt), werden in der alternativen Medizin als Mittel zur Krebsbekämpfung verwendet. Die Theorie besagt, dass Amygdalin Cyanid freisetzt, das gezielt Krebszellen angreift. Diese Anwendung ist jedoch sehr umstritten und wird von der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht unterstützt.

5. Antioxidative Eigenschaften:

  • Schutz vor freien Radikalen:
    Bittermandeln enthalten Antioxidantien, die helfen können, freie Radikale im Körper zu neutralisieren und oxidative Schäden zu reduzieren. Dies könnte zur Vorbeugung von chronischen Krankheiten beitragen.

6. Unterstützung des Immunsystems:

  • Stärkung des Immunsystems:
    Es wird angenommen, dass Bittermandeln das Immunsystem stärken können, indem sie die Produktion von weißen Blutkörperchen fördern, die für die Abwehr von Krankheiten wichtig sind.

7. Hautgesundheit:

  • Hautpflege:
    Bittermandelöl wird in der traditionellen Hautpflege verwendet, um Hautirritationen zu lindern, trockene Haut zu behandeln und Entzündungen zu reduzieren. Es wird auch in der Behandlung von Ekzemen und anderen Hauterkrankungen eingesetzt.

8. Blutzuckerkontrolle (theoretisch):

  • Stabilisierung des Blutzuckers:
    In der traditionellen Medizin werden Bittermandeln manchmal zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels bei Diabetes verwendet. Ihre gesunden Fette und Ballaststoffe könnten theoretisch helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, obwohl es dazu kaum wissenschaftliche Studien gibt.

9. Cholesterinmanagement (theoretisch):

  • Senken von LDL-Cholesterin:
    Aufgrund ihrer Fettsäurezusammensetzung könnten Bittermandeln dazu beitragen, den Gehalt an „schlechtem“ LDL-Cholesterin zu senken und den „guten“ HDL-Cholesterinspiegel zu erhöhen. Dieser Nutzen ist jedoch in der Praxis begrenzt, da der Verzehr von Bittermandeln aufgrund ihrer Toxizität stark eingeschränkt ist.

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Gesundheitliche Wirkung von Bittermandeln in der Erfahrungsmedizin und in der Wissenschaft

Erfahrungsmedizin:

1. Traditionelle Chinesische Medizin (TCM):

  • In der TCM werden Bittermandeln (Xing Ren) seit Jahrhunderten verwendet. Sie werden insbesondere bei Atemwegserkrankungen wie Husten, Asthma und Bronchitis eingesetzt. Man glaubt, dass sie schleimlösend wirken und die Lunge beruhigen.

2. Persische und Arabische Medizin:

  • In der traditionellen persischen und arabischen Medizin werden Bittermandeln zur Unterstützung der Verdauung und zur Behandlung von Hauterkrankungen verwendet. Auch hier wird ihnen eine schleimlösende und beruhigende Wirkung zugeschrieben.

3. Alternative Medizin

  • In der modernen alternativen Medizin wird Amygdalin, das in Bittermandeln enthalten ist, als Vitamin B17 bezeichnet und gelegentlich zur Krebsbehandlung eingesetzt. Diese Anwendung basiert auf der Theorie, dass Amygdalin im Körper Cyanid freisetzt, das gezielt Krebszellen zerstört, während gesunde Zellen verschont bleiben. Diese Praxis ist jedoch stark umstritten und wissenschaftlich nicht ausreichend belegt.

Wissenschaft:

1. Amygdalin und Cyanidtoxizität:

  • Bittermandeln enthalten Amygdalin, ein Glykosid, das im Körper zu Cyanid abgebaut wird, einer hochgiftigen Substanz. In der Wissenschaft ist gut dokumentiert, dass der Verzehr von rohen Bittermandeln zu Cyanidvergiftungen führen kann, deren Symptome von Übelkeit und Kopfschmerzen bis hin zu Atemstillstand reichen können.

2. Krebsforschung:

  • In den 1970er Jahren wurde Amygdalin (als Laetrile) in den USA als alternatives Krebsheilmittel populär, aber wissenschaftliche Studien konnten keinen eindeutigen Beweis für seine Wirksamkeit erbringen. Die American Cancer Society und andere medizinische Organisationen raten von der Verwendung ab, da die potenziellen Risiken (Cyanidvergiftung) die nicht nachgewiesenen Vorteile überwiegen.

3. Antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften:

  • Es gibt Hinweise darauf, dass Bittermandeln antioxidative Eigenschaften haben könnten, die dazu beitragen, oxidative Schäden im Körper zu reduzieren. Auch eine entzündungshemmende Wirkung wird vermutet, obwohl spezifische wissenschaftliche Beweise in diesem Bereich begrenzt sind.

4. Blutzuckerspiegel und Cholesterin:

  • Theoretisch könnten die gesunden Fette und Ballaststoffe in Bittermandeln eine positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel und das Cholesterin haben, ähnlich wie bei süßen Mandeln. Allerdings werden Bittermandeln aufgrund ihrer Toxizität in der Praxis nicht in Mengen konsumiert, die für solche gesundheitlichen Effekte relevant wären.

Inhaltsstoffe mit gesundheitlichen Wirkungen in Bittermandeln

1. Amygdalin (Vitamin B17):

  • Wirkung:
    Amygdalin ist der bekannteste Inhaltsstoff von Bittermandeln. Im Körper kann Amygdalin zu Cyanid abgebaut werden, was potenziell toxisch ist. Es gibt umstrittene Behauptungen, dass Amygdalin in der alternativen Medizin zur Krebsbehandlung verwendet werden kann, indem es gezielt Krebszellen angreift. Diese Behauptungen sind jedoch wissenschaftlich nicht ausreichend belegt, und das Risiko einer Cyanidvergiftung überwiegt in der Regel die potenziellen Vorteile.
  • Vorkommen:
    Amygdalin ist in Bittermandeln in hohen Konzentrationen vorhanden, aber auch in den Kernen anderer Früchte wie Aprikosen, Pfirsichen und Kirschen.

2. Blausäure (Cyanid):

  • Wirkung:
    Cyanid ist ein hochgiftiges Nebenprodukt des Amygdalin-Abbaus im Körper. Es blockiert die Zellatmung, indem es das Enzym Cytochrom c Oxidase hemmt, was zu schweren gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tod führen kann.
  • Vorkommen:
    Cyanid wird im Körper freigesetzt, wenn Amygdalin abgebaut wird. Es ist nicht direkt in den Bittermandeln enthalten, sondern entsteht durch die Verdauung.

3. Gesunde Fette:

  • Wirkung:
    Bittermandeln enthalten ähnlich wie süße Mandeln einfach ungesättigte Fettsäuren, die vorteilhaft für die Herzgesundheit sein können. Diese Fette können helfen, den Cholesterinspiegel zu regulieren, indem sie den „guten“ HDL-Cholesterinspiegel erhöhen und den „schlechten“ LDL-Cholesterinspiegel senken.
  • Vorkommen:
    Diese Fettsäuren sind in den Mandelkernen vorhanden.

4. Ballaststoffe:

  • Wirkung:
    Ballaststoffe sind wichtig für eine gesunde Verdauung und können helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Sie tragen auch zur Sättigung bei und können dadurch bei der Gewichtskontrolle unterstützen.
  • Vorkommen:
    Ballaststoffe sind in den Zellwänden der Mandeln enthalten.

5. Antioxidantien:

  • Wirkung:
    Bittermandeln enthalten verschiedene Antioxidantien, die helfen können, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Dies kann dazu beitragen, Zellschäden zu verhindern und das Risiko für chronische Krankheiten wie Krebs und Herzkrankheiten zu senken.
  • Vorkommen:
    Antioxidantien sind in den pflanzlichen Verbindungen der Mandeln enthalten, wie z.B. Flavonoide.

6. Proteine:

  • Wirkung:
    Bittermandeln sind eine gute Quelle für pflanzliches Protein, das wichtig für den Muskelaufbau, die Reparatur von Geweben und die allgemeine Gesundheit ist.
  • Vorkommen:
    Proteine sind in den Mandelkernen vorhanden.

Studien über Bittermandeln

  • „Amygdalin inhibits the proliferation of human colorectal cancer cells in vitro via down-regulation of cyclin A and CDK2 expression“

    Studie: Veröffentlicht 2013 im Journal of Cancer Research and Therapeutics.
    Erkenntnisse: Diese Studie untersuchte die Wirkung von Amygdalin auf menschliche Darmkrebszellen. Die Ergebnisse zeigten, dass Amygdalin das Zellwachstum hemmen könnte, indem es die Expression von Zellzyklus-Proteinen wie Cyclin A und CDK2 herunterreguliert. Dies deutet auf ein potenzielles krebshemmendes Potenzial hin, allerdings nur in einem Laborumfeld.

  • „Antitumor effect of amygdalin on human cervical cancer cell line HeLa cells“

    Studie: Veröffentlicht 2014 im Gynecologic Oncology.
    Erkenntnisse: Diese Studie zeigte, dass Amygdalin das Wachstum von HeLa-Zellen (Zervixkarzinomzellen) in vitro (im Labor) hemmen kann. Die Forscher fanden heraus, dass Amygdalin die Zellproliferation reduzieren und Apoptose (programmierter Zelltod) in diesen Krebszellen auslösen kann. Die Ergebnisse sind vielversprechend, erfordern jedoch weitere Forschung, um die Anwendbarkeit auf den Menschen zu bestätigen.
  • „Effects of Amygdalin on the Growth of Leukemic Cells in vitro“

    Studie: Veröffentlicht 2008 in der Archives of Pharmacal Research.
    Erkenntnisse: Diese Studie untersuchte die Wirkung von Amygdalin auf leukämische Zellen und fand heraus, dass Amygdalin das Wachstum dieser Zellen hemmen könnte. Die Forscher bemerkten, dass Amygdalin in Kombination mit anderen Therapien das Potenzial haben könnte, als ergänzende Behandlung eingesetzt zu werden.
  • „Inhibition of angiogenesis by amygdalin in human umbilical vein endothelial cells in vitro“

    Studie: Veröffentlicht 2006 im Molecular Medicine Reports.
    Erkenntnisse: Diese Studie fand heraus, dass Amygdalin die Angiogenese (die Bildung neuer Blutgefäße) in menschlichen Nabelschnurvenen-Endothelzellen hemmen kann. Da Angiogenese eine wichtige Rolle im Tumorwachstum spielt, könnte dies auf eine mögliche Anwendung von Amygdalin zur Krebsprävention hinweisen.
  • „Amygdalin induces apoptosis and cell cycle arrest in human prostate cancer cells“

    Studie: Veröffentlicht 2015 im Journal of Biochemical and Molecular Toxicology.
    Erkenntnisse: Diese Studie zeigte, dass Amygdalin Apoptose in Prostatakrebszellen auslösen und deren Zellzyklus beeinflussen kann. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Amygdalin eine potenzielle Rolle in der Krebsbehandlung haben könnte, jedoch sind klinische Studien erforderlich, um dies weiter zu untersuchen.

Obwohl diese Studien positive Ergebnisse hinsichtlich der möglichen krebshemmenden Eigenschaften von Amygdalin (in Bittermandeln enthalten) zeigen, wurden sie hauptsächlich in vitro (im Labor) durchgeführt. Die Anwendung dieser Ergebnisse auf den menschlichen Körper ist nicht ohne weiteres möglich, da die Toxizität von Amygdalin und die potenziellen Risiken einer Cyanidvergiftung gut dokumentiert sind. Es gibt noch keine ausreichenden klinischen Studien, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Bittermandeln oder Amygdalin in der Krebsbehandlung beim Menschen bestätigen.

Fazit über Bittermandeln

Bittermandeln sind ein faszinierendes, aber auch komplexes Thema, das sowohl in der traditionellen Medizin als auch in der modernen Wissenschaft kontrovers diskutiert wird. Sie enthalten den Wirkstoff Amygdalin, auch bekannt als Vitamin B17, der in der alternativen Medizin für seine potenziell krebshemmenden Eigenschaften bekannt ist. Allerdings ist Amygdalin auch der Ursprung des größten Risikos von Bittermandeln: Bei der Verdauung wird es zu Cyanid abgebaut, einem hochgiftigen Stoff, der zu schweren Vergiftungen führen kann.

In der Erfahrungsmedizin wurden Bittermandeln traditionell zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, zur Unterstützung der Verdauung und als Heilmittel für Hauterkrankungen verwendet. Einige Studien deuten darauf hin, dass Amygdalin in Laborumgebungen das Wachstum bestimmter Krebszellen hemmen und die Angiogenese beeinflussen könnte. Diese Ergebnisse sind vielversprechend, bleiben jedoch vorläufig und benötigen weitere Forschung.

Wissenschaftlich betrachtet gibt es gemischte Ergebnisse: Während einige Laborstudien positive Effekte von Amygdalin auf Krebszellen gezeigt haben, fehlt es an ausreichenden klinischen Beweisen, um diese Ergebnisse auf den Menschen zu übertragen. Die potenziellen gesundheitlichen Risiken durch Cyanidvergiftung überwiegen in vielen Fällen die unbewiesenen Vorteile.

In der Praxis sollten Bittermandeln nur in sehr geringen Mengen und unter Kontrolle konsumiert werden, wenn überhaupt. Ihr Einsatz in der Küche und in der alternativen Medizin erfordert ein fundiertes Wissen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bittermandeln zwar interessante chemische Eigenschaften und potenzielle gesundheitliche Vorteile bieten, diese jedoch durch erhebliche Risiken und eine unzureichende wissenschaftliche Absicherung stark eingeschränkt werden.

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